Pflanzenkohle aus lokaler Waldwirtschaft als hoch wirksame Aktivkohlefilter
Lokale Herstellung von Aktivkohlefilter aus Waldrestholz: Der diesjährige Preis 2023 der Schweizer Berghilfe geht an Infratrace. Zusammen mit Hans Peter, einem Bergbauern und Besitzer von Trinkwasserquellen im luzernische Napfgebiet bei Luthern entwickelte InfraTrace einen hoch wirksamen Schadstofffilter auf der Basis von Pflanzenkohle aus der Pyrolyse. Statt Aktivkohle aus fossilen Stoffen oder Kokosnuss aus Asien lassen sich Holzreste aus der lokalen Waldbewirtschaftung nutzen. Hans Peter produziert auch Apfelsaft und benötigt dazu hochwertiges Trinkwasser. Auch als Mitglied der Alpgenossenschaft Wilisau sieht er Handlungsbedarf bei der Wasserfilterung in den Alpsömmerungsgebieten.
V.l.n.r.: Christoph Lang, Geschäftsführer ITZ InnovationsTransfer Zentralschweiz, Roland Christen, InfraTrace, Hans Peter, Luthern, Kurt Zgraggen, Geschäftsführer Berghilfe.
Fachleute schätzen, dass alleine in den Schweizer Bergregionen und Voralpen einige zehntausend Trinkwasserquellen in ähnlicher Art installiert sind, wie das obige Beispiel aus Luthern. Rechts sehen wir den Wassereinlass und links oben die Trennung in zwei Haushalte. Lediglich ein Sandfilter dient dazu, gröbere Schwebstoffe aus dem Trinkwasser zu entfernen.
Roland Christen von InfraTrace erklärt die Funktion der Aktivkohle aus hiesiger Pflanzenkohle.
Neuartiger Lösungsansatz:
Warum finden sich Schadstoffe in Murmeltierfett? Schadstoffe, welche in fernen Regionen der Erde entstanden sind? Oder Mikroplastikeinschlüsse in Fischen aus Bergseen? Unzählige Schadstoffe sind heute planetar in Wasser- und Luftkreisläufen zu finden. Mit modernsten Aktivkohlefiltern aus lokal hergestellter Pflanzenkohle lassen sich viele dieser Schadstoffe wirksam zurückhalten.